Die Sehnsucht

Etliche Jahre nach elterlicher Freiheitsberaubung fand ich mich zuerst einmal auf der Suche nach der Freiheit wieder. Dieses Gefühl fühlte ich sehr intensiv, ich durstete zwar nach der Freiheit, doch ich wusste zu jener Zeit nicht genau, welcher Art von Freiheit ich nachjagte. Erst viel später offenbarte sich mir, dass mein damaliger Lebenszustand maßgebend nach meinen inneren Denkmustern entsprechend kreiert war. Es galt also, mich komplett von fremden Überzeugungen und Weltanschauungen zu befreien, um meinen Sehnsüchten näher kommen zu können.

Wie ein Detektiv stürzte ich mich anschließend darauf, Teile meines unterdrückten und verdrängten Ichs ausfindig zu machen. Eine erneute Definierung von Grenzen des Selbsterhaltes stand also an. Das war wahrhaftig eine zermürbende, zeit intensive Selbstreflektionsarbeit, die aber im Nachhinein mir viel Selbstwert und Selbstvertrauen geschenkt hat.

Meine Gefühle sind die Wegweiser zu einem erfülltem Leben. Sie sind ein innerer Kompass und zeigen mir die Himmelsrichtung als Orientierung an, damit ich mich nicht in fremden Himmelsrichtungen verirre.

Ayla Kurt

Natürlich schreibt sich das alles heute so gut nieder, doch gegen den Strom schwimmen zu können, erfordert einen unerschütterlichen Glauben an seine eigenen Werte, wobei ich hier glaube, dass das Achtgeben auf die Intuition eine enorme Rolle gespielt hat, wahrscheinlich sogar die Hauptrolle.

Das Selbstbestimmtsein schenkte mir ein weiteres Überraschungs-Gefühl: Meiner damaligen finanziellen Abhängigkeit den gar unbedingt auszumachen. Traurig stellte ich fest, dass ich auch des Geldes Wegen viel Ohnmacht erlitten hatte. Eine Frau ist auch dann eine innerlich freie und starke Frau, die trotz der gegebenen Umstände, ihrer eigenen Kraft und ihrem Potenzial des Geld-verdienen-Könnens vertraut. Ich erzähle hier auch nicht von der vermeintlichen finanziellen Abhängigkeit, bei der man unterschwellig doch manipuliert wird, um den Überzeugungen des anderen nachzujagen.

Folgend der Freiheit und der Selbstbestimmung kristallisierte sich aus mir, den Beruf auszuüben, der mir wirklich viel Freude bereitet und zwar genauso, wie es meinen Bedürfnissen entspricht.

Wirklich, ich kann es heute immer noch nicht glauben, doch die kontinuierliche Jagd meiner Sehnsüchte brachte mich auf den heutigen Stand der Dinge: Ich übe den Beruf aus, der mich sehr nährt und mein inneres Bedürfnis stillt. Ich tüftele Tag für Tag weiter an meiner Geschäftsidee und dabei kommen die herrlichsten, Herz erfreuenden Ideen ans Tageslicht, die zur Aufklärung der Allgemeinheit zugute kommen. Die tägliche Selbsterfahrung ist mittlerweile zu meiner “Nahrungsmittel-Ergänzung” geworden.

Das höchste Gefühl ist die Erfahrung der Einheit mit Allem-Was-Ist. Dies ist die große Rückkehr zur Wahrheit, welche die Seele ersehnt. Dies ist das Gefühl vollkommener Liebe.

Neale Donald Walsch, Gespräche mit Gott 

Ja und heute? Natürlich habe ich heute weitere Sehnsüchte…

Ein Holzhaus mit Garten, den ich dann im asiatischen Stil selbst anlege und je nach Bedarf hier Seminare abhalte.

Dass meine Kinder mit noch mehr gesunder Selbstsicherheit ihr Leben leben und erfolgreich die Universität beenden.

Weitere meiner Memoiren veröffentlichen.

Mit Gleichgesinnten den Jacobsweg pilgern.

Weiterhin mit Ausdauersport mein Wohlfühlgewicht erreichen.

Das gesamte bisherige Wissen meines Erfolges mit anderen Teilen.

Meiner Selbstwirksamkeit Tür und Tor offenhalten.

Meine Berufung endgültig von überall aus der Welt heraus ausüben.

Den langersehnten akademischen Grad nachholen.

Ein Frauenprojekt ins Leben rufen: Kreditvergabe an Frauen, damit sie spielend leicht ihre Träume ins Leben rufen und somit ihre Existenz gründen können.