Krisen als Chance

Krisen sind Zeiten der Veränderung der Lebensumstände, wie etwa Umzug, Berufswechsel, Scheidung, Verlust eines nahe stehenden Menschen usw. Krisen sind aber auch – da das Leben aus Yin und Yang besteht, also den Gegensätzen, die einander in Bezug stehen – ein Zustand des innerlichen Umbruchs. In diesem Zustand beginnt unsere Persönlichkeit sich auszubauen, zu erneuern, neu zu strukturieren und zu stabilisieren, im Gegensatz zu früher. Auf diese Art entwickeln sich dann unsere neuen individuellen Verhaltensweisen.

Die Krise beschert uns eigentlich somit die berühmten Gemütsschwankungen, wir fühlen uns dann unwohl im Gegensatz zu anderen Zeiten, doch dies ist eben die Natur der Krisen. Im Grunde genommen werden wir von unserem vorherigem Bewusstseinszustand wachgerüttelt und in eine andere Seinsebene hineinbefördert.

Am Anfang scheint uns solch eine Krise, als würde sie uns schmerzen, doch gerade dieser Schmerz führt uns zu innerem Wachstum und Umwandlung. Persönlichkeitsentwicklung entsteht nämlich auch dann, wenn wir vor unserer Entwicklung schon bereits Wissen, welches uns stimmig ist  gesammelt haben: Dies würde bedeuten, dass wir uns in Vergangenheit zuerst für ein Ziel entschieden hatten, dann kontinuierlich dieses Ziel verfolgten und dass wir jetzt kurz davor stehen, auf das Geschehen dieses Zieles zu zustoßen. Die Krise ist jetzt die letzte Brücke gen unseres Zieles. Es gibt sowohl Krisen, die uns völlig bewusst sind und auch Krisen, die unbewusst passieren. Meine Lernerfahrungen, die sich in mir bildeten, als ich klein war, sind Krisen unbewusster Art, die mir erst heute bewusst wurden.

So gesehen lösen wir eigentlich unsere Krisen selbst aus. Denn, wir hatten uns ja ein neues Ziel gesetzt, dies heißt auch gleichzeitig, dass wir Mut zeigten und uns vorgenommen hatten, weiteres inneres Neuland zu betreten, also uns einem – noch – unbekanntem Ort zu nähern. Die Krise ist eigentlich unsere – noch letzte Angst – vor Betreten des gewünschten Zieles, also des Neulandes; und somit auch unsere Verzweiflung, “das Alte” endgültig loszulassen. Hier passiert eigentlich nur folgendes: Wir sind rausgefallen  aus unserer täglichen Komfortzone und befinden uns jetzt daher in Unbeständigkeit, sprich in Mutabilität (Veränderlichkeit).

In meinem eigenen Leben schon stellte ich fest (und auch zahllose Male anhand meiner Umgebung), dass wir sehr schnell dazu neigen, oder wir haben es nicht anders gelernt, uns sofort in unsere seelischen Hochs und Tiefs zu hineinzusteigern. D. h., sobald wir fühlen, dass wir eine innerliche Gemütsschwankung haben, wobei uns es doch gestern noch so ziemlich gut ging, fangen wir unweigerlich an, uns negative Szenarien bzgl. dieser Situation, die uns in die Krise begleitete zu entwickeln.

Unserer Resilienz-Eigenschaft und deren Dosis haben wir es zu verdanken, wie wir uns während einer Krise verhalten: Hier stellt sich die Frage “bin ich während einer meiner Krisen optimistisch oder eher pessimistisch eingestellt?”

Neige ich eher dazu, mich optimistisch zu verhalten, so sage ich mir “alles ist gut! Ich bin in Sicherheit. Ist ja alles ‘nur’ eine Krise! Am Ende der Krise, erreiche ich eine meiner Sehnsüchte, ich warte ja schon so lange darauf, dass sich dieser Wunsch erfüllt. Ich bin weiterhin vollem Vertrauen meinem Tun und Handeln gegenüber.” Sobald ich so denke, habe ich mich schon längst unter Kontrolle, sofern ich in Krisen gerate, eben dies gibt mir eine gewisse innere Sicherheit und Stabilität: Ich weiß, was in mir und mich herum passiert.

Habe ich hingegen als Lernerfahrung evtl. pessimistische Einstellungen meiner Eltern übernommen und verinnerlicht, so kommen in mir etwa solche Gedanken auf: “Nein! Nicht schon wieder eine Krise! Davon habe ich die Nase voll! Ich habe Angst und bin verzweifelt, weil ich nicht weiß, wie es jetzt weiter gehen soll. Habe ich etwa irgendwo etwas doch falsch gemacht und bin daher in dieser Krise gelandet? Ich bin ja so kraftlos.” Wenn ich so in etwa denke, so kontrolliert mich meine Angst und dies führt zu Vertrauensverlusten in mir und meiner Persönlichkeit gegenüber.

Ja! Wir können lernen, während den Krisen unsere beste Freundin, oder unser bester Freund zu werden. Wir können sehr wohl entscheiden lernen, welche Gedanken und Stimmungen wir in Krisenzeiten hegen und pflegen wollen. Das heißt auch, dass wir uns dazu entschließen, Neuland in Bezug auf unsere inneren Gedankengänge zu betreten.

Somit machen wir unseren bisherigen Denkprozessen klar, dass wir andere, gesunde Gedankenflüsse entwickeln wollen.

Wir machen also unserem Unterbewusstsein klar: “Das du ja bescheid weißt, ich übernehme volle Verantwortung auf mein bisheriges Handeln und bestimme selbst, wie ich mich in nächsten Krisensituationen verhalte!” Natürlich fällt uns dies am Anfang mehr als schwer, da die meisten von uns so ziemlich Ego mäßig geprägt sind: Das Ego ist natürlich auch wichtig, es sichert ja unser Überleben, doch noch mehr als das Ego ist unsere Intuition wichtig, vor allem in Krisenzeiten. Je mehr wir lernen unsere Denkflüsse zu organisieren, umso mehr Selbstbestimmtheit in uns entwickelt sich. Vielmehr geht es ja eigentlich darum, unseren Ängsten und Verzweiflungen in Krisensituationen mit Mut in Augenhöhe entgegenzutreten, um den Umgang mit ihnen zu lernen.

Es ist ja eigentlich die Panik, die uns während den Krisenzeiten überfällt, weil wir ja nicht wissen, wie wir mit ihr umgehen sollen und dies führt uns zu Selbstzweifel und Niederlage. Wir können lernen, in solchen Zeiten, trotz der Krise, unsere innere Ruhe zu bewahren und sie aufrechtzuerhalten. Sowohl die Resilienz, als auch unser Denken, die Krise als eine Chance zum Wachstum anzunehmen, sind jene inneren Werkzeuge, die uns ermöglichen, Krisenzeiten als Zeiten der Ernte zu wahrnehmen. Hier ändert sich also regelrecht unsere Wahrnehmung über die Krisensituationen.

Doch was genau ist eigentlich Resilienz und woran erkenne ich, ob ich resilient bin?

Die Resilienz ist jene psychische Stärke, Ressource und Ausdauer, die uns in Zeiten der Krise  erlaubt, widerstandsfähig, gelassen, zuversichtlich und  flexibel zu bleiben. Während eines Resilienz-Trainings greifen wir auf unsere sozialen Ressourcen zurück, die irgendwo in uns  – noch – heimlich vor sich hin schlummern, wir befördern sie ans Tageslicht und entwickeln uns somit weiter.

Wehre ich eine Situation ab, so leugne ich deren Existenz, nehme ich hingegen eine Gegebenheit an und sehe, was ich daraus doch noch machen kann, so bin ich resilient und kreativ.

Resilienz kann man lernen!

Es beginnt mit der Wertschätzung des eigenen Ichs, trotz der vorherrschenden Niederlage. Das ist nämlich die sogenannte Selbstmotivation.

Alleine schon, dass ich angenommen habe, mir die Resilienz (oder eine andere Stärke) anzueignen, bewirkt dies in mir wahre Wunder der Eigenstärke. Eine enorme innere Kraft weitet sich in mir aus. Ich fühle auf einmal Selbstsicherheit und Freude.

Verantwortung übernehmen zu können, bzgl. der Krise ist eine weitere Eigenschaft der inneren Kraft, um Resilienz bilden zu können. Eigenverantwortung zu übernehmen bedeutet, die Schuld der Krise nicht bei anderen Menschen oder Umständen zu suchen, sondern sich zu fragen: “Kann es sein, dass mir hier oder da evtl. ein Fehler unterlaufen ist? Und wie könnte ich ihnen beheben?”

Die Erkenntnis der Selbstwirksamkeitserwartung ist ein weiteres Instrument der Resilienz, also, dass das, was ich mir da vorgenommen habe, auch tatsächlich eintreten wird: Vertrauen in meine Fähigkeiten und mein Können.

Resilienz wird auch dadurch sehr verstärkt, indem ich mir – gerade in Zeiten der Krise – in den Sinn rufe, “wann hatte ich schon Mal Erfolge in meinem Leben?” Solche Erinnerungen führen nämlich dazu, dass gute Erlebnisse verstärkt ‘abgespeichert’ werden, anstatt negative Situationen.

Falls Du interesse hast an einem Resilienztraining teilzunehmen, so klicke bitte auf Symposien Themen, hier findest Du den Text zum “Motivationskurs”.

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