Wenn Mütter ihren Töchtern neiden

Wenn Mütter ihren Töchtern neiden
All das, worüber ich heute erzählen werde, fällt mir heute noch genau so schwer, als ich es vor einiger Zeit zum ersten Mal erfuhr.
Kann es wirklich sein, dass Eltern ihren Kindern ziemlich unterschwellig und unbewusst neiden können? Das soll jetzt bitte nicht als ‘die Eltern seien jetzt entschuldigt’ wirken, nur weil es unbewusst passierte: Ob uns ein Thema unseres Unterbewusstseins – uns höchstpersönlich – geheim bleibt oder nicht, entscheiden wir selbst: Schließlich haben wir ja die Wahl uns weiterhin selbst zu betrügen, oder offen und ehrlich mit uns umzugehen. Ich selbst entscheide, ob ich mir gegenüber treu bleibe.
Doch, bis ich überhaupt ganz genau bemerkte, warum mir insgeheim geneidet wurde, vergingen Jahre. Es fing damit an, dass ich mich zu sehr gestört fühlte, sobald mich Menschen ‘angaften’, so als sei ich vom Mars. Zeitgleich stellte ich immer wieder fest, dass sobald ich eines meiner Kreativitäten ins Leben setzte, dass ich deshalb hernieder gemacht wurde, durch Bezugspersonen, Verwandte oder Bekannte, die es gut mit mir meinten. Einige Zeit später sah ich dann diese, oder in etwa das gleiche Objekt oder die Idee bei genau den Menschen, die mir damals klar gemacht hatten, diese ‘Idee von mir sei doch irgendwie komisch.’
Die Anzahl der Neider bestätigt unsere Fähigkeiten.
Oscar Wilde
Wahrhaftig, ich halte ziemlich gar nichts von Menschen, die darauf spezialisiert sind, mir meine Laune zu verderben, nur weil ich viel kreativer bin als sie. Mittlerweile weiß ich, dass es feindseligen und arbeitsscheuen Menschen gelingt, andere hernieder und verantwortlich zu machen für ihre Trägheiten, solange wir ihnen die Augen zu drücken. Arbeit und Beschäftigung ist fürrmich heilig, vor allem, wenn es jene Beschäftigung ist, die ich mit Leidenschaft erfülle.
Als solche Neider mein leben wie ein roter Faden durchzogen, fing ich an zu überlegen, warum dies der Fall war. Meine Recherche ging weiter, Neider machten mir sehr zu schaffen, ich ärgerte mich jedesmal, wenn sie mich angegriffen hatten, ich fühlte, dass ich ihnen unterlegen war und fiel oft in seelische Ohnmacht, sprich ins Ausgeliefertsein-Gefühl. So bemerkte ich, dass ich – damals mir noch unbewusst – erahnte, dass dieses Neid-Muster ebenfalls erheblich mit mir zu tun hatte.
Was damals genauso komisch war, war die Tatsache, dass ich sowohl durch nahe Verwandte, als auch durch mir ziemlich Unbekannte Menschen angegriffen wurde. Das “angegafft werden” ist so eines der Phänomene des Neides, womit der Neider hier auch Provokation an den Tag legt, damit dessen Streitsucht überhaupt seinen Lauf nehmen kann.
Die nächste Frage war dann “bin ich etwa auf irgendwen, oder irgendetwas neidisch und weiß es noch nicht?” Zeitgleich fiel mir zum ersten Mal ganz deutlich auf, dass ich meine Gedanken, Ideen und Kreativitäten vor den Menschen, bei denen ich Negatives vermutete so weit es ging andauernd versteckte. Damals wusste ich nicht einmal, dass es der Neid war, der mir jahrelang so sehr weh tat. Erstaunt stellte ich fest, dass es viele Neider gab: 8 von 10 Menschen legten Neid an den Tag in meinem Umfeld, sowohl einen ziemlich versteckten, als auch einen offenen Neid.
Schritt für Schritt fing ich dann an, bestimmte gegebene Charakteristika bei den jeweiligen Personen detailliert zu identifizieren, um zu sehen welches davon gesund und welches ungesund war. Mir ging es auch hauptsächlich darum, herauszubekommen, ob ich bzgl. des Angegafftseins, des Provoziertseins und des andauernden hernieder gemacht Werdens etwa ‘übertreibe?!’ Denn sobald ich dieses Thema bei den jeweiligen Personen kurz Anschnitt, hieß es “ich würde doch regelrecht übertreiben, ich sei viel zu sensibel!?” Doch eins war klar, ich schmerzte, sobald mir jemand neidete: Diesen Schmerz in mir fühlen zu dürfen war, wie ich im Nachhinein feststellte goldrichtig. Heute bin ich so dankbar, dass mich mein Manipuliertsein nicht von meinem Weg hat abbringen lassen, welch ein Glück!

Während meiner Suchen auf Antworten ‘was genau den Neid ausmachte?’ las ich im Net: Dr. Rolf Haubl, Professor für Soziologie und Sozialpsychologie: “Ich sehe das von mir begehrte Gut im Besitz eines anderen und muss mit der Tatsache fertig werden, dass ich dieses Gut nicht bekommen kann.”
Der Neid ist also eine Sorte des seelischen Missbrauchs. Es geht noch weiter, Dr. Doris Wolf, Psychotherapeutin: “Der Neid führt oft zu feindseligen Verhaltensweisen, angefangen von Sticheleien, abwertende Bemerkungen, Verleumdung bis hin zu Mobbing und Agressionen.”
Ich war so ziemlich erstaunt, als ich erfuhr, dass Neider gewisse Persönlichkeitsstrukturen aufwiesen. Und dann begriff ich, dass ich in der Opferrolle verweilte. Aha! Ich bietete den Neidern also den Podest an, welches sie brauchten, um auf meinem Leben weiterhin herumtanzen zu können. Meine Grenzen fehlten! Ich musste also das Opfer-Dasein-System durchbrechen neue Grenzen aufstellen und verinnerlichen.

Nachdem ich dies herausfand, war es sehr leicht zu erkennen, weshalb ich stets mein Leben lang in der Opferrolle war. Wenn nämlich gesunde Grenzen fehlen, kann man mit einem den Hampelmann spielen. Mir wurde also – egal zu wem – das “Nein!” sagen nicht beigebracht. Ich sollte/musste immer geben und durfte nichts zurück bekommen. Ich war baff! Es brauchte lange, bis ich mir all dies eingestehen konnte. Und das das alles seitens der Herkunftsfamilie passierte, tat mir am allermeisten weh. Wo doch die Familie eigentlich für die Geborgenheit und Vertrauen und so weiter und so fort verantwortlich war, jedoch nicht bei mir.
Selbsterfahrung ist ein Abenteuer, das in unerwartete Weiten und Tiefen führt.
Carl Gustav Jung

Sieh mal einer an!: Das Thema des Neides hatte mich an so viele andere Nebenfächer zur Forschung der Persönlichkeitsstrukturen und des menschlichen Charakters geführt. Mir fiel auf, dass was ich als “normales Verhalten” jahrelang angenommen hatte, hatte sich als Feindseligkeit erwiesen, ich war geschockt. Der Neid ist also entweder eine Lernerfahrung, oder ein Verhaltensmuster. Dabei wurde mir beigebracht, der Neid sei völlig normal…Was heißt den eigentlich normal? Oder womit wird etwas Normales definiert? Was ist dann im Gegenzug das Anormale bitte?!
Je mehr ich den Neid – auch noch weltweit und Kultur übergreifend – durchforstete, zeigte sich mir ein Bild der “Dosis der Selbstbewusstheit”, welches mit dem Neid – für mich eindeutig – zusammenhing: Das hieß, je mehr ich mich kenne, umso mehr weiß ich, ob ich Neid in mir verspüre oder nicht. Und im Gegenzug ist es so, dass je weniger ich mich kenne, mein evtl. vorhandenes Neid nicht einmal wahrnehme. Im erweiterten Sinne bedeutet das, dass der Neider nicht einmal weiß, dass er neidet, für ihn ist der Neid selbstverständlich.
Der Neid ist für mich ausschließlich ein Phänomen, welches mir erklärt, dass ich unter erheblicher Unsicherheit in Bezug auf meinen Selbstwert leide und mich überhaupt nicht mag.
In diesem Spiegelkabinett siehst Du eine Menge Dinge. Reibe Dir die Augen! Nur Du allein bist da!
Rumi
Gewalt zerbricht an sich selbst.
Lao-Tse

Nach jahrelanger intensiver Persönlichkeitsentwicklung mündete ich erneut dort, wo eine meiner Fragen, welches mich Zeitlebens beschäftigte und immer noch in der Luft hing: “Obwohl ich so viele, einzigartige, wunderbare Potenziale, Talente, Können und Kreativitäten besitze, habe ich dennoch Angst, mich in die Mitte der Manege zu wagen, um mich zu zeigen?! Weshalb eigentlich?” Welche innerliche Kraft, die ich noch nicht kenne, hält mich da andauernd noch fest?!
Während eines Seminars, Namens “zeig Dich!” kam dann die Antwort nach etlichen Jahren der Selbsterfahrung hoch. Ich war wie gelähmt und konnte es kaum glauben, warum ich so viel Angst hatte, meine wunderbaren Potenziale zu zeigen:
Die Antwort kam dann aber prompt: Du bist mundtot… Das heißt, dass ich meinem Umfeld erlaubte – ich ließ mich also manipulieren mit – “aus Deinem Munde kommen nur Worte und Ideen heraus, die keiner braucht! Behalte sie für Dich, sie sind nichts Wert!”: Dies also war die Lernerfahrung, welches ich verinnerlicht hatte, ”meine Meinung oder meine Vielseitigkeit bedeutet für andere ein haufen Nichts?!”
Als nächstes fragte ich mich “was genau war falsch, an den Dingen die ich damals in meiner Frühjugend sagte oder an den Tag legte?” Als Antwort kam dann: “Unterschwellig fühlten die Eltern deine Fähigkeiten und dein Multitalent und konnten all dies an dir nicht ausstehen. Alleine deine Ausstrahlung, also deine seelische und köperliche Schönheit stach ihnen ins Auge, wie ein Dorn. Sie konnten es nicht ausstehen, dass du so ziemlich kreativ warst und all die schwere negative Last, die sie dir aufgebürdet hatten, so gut tragen konntest. Im Grunde wollten sie so sein wie du, waren aber eben anders. Daher neideten sie dir und quälten dich. Sie versuchten mit aller Gewalt, das Spiegelbild, welches ihnen die Natur ihnen vorhielt zu zerstören, indem sie dich zerstörten: Dein strahlendes Gesicht erinnerte sie an ihre Missetaten.”
Wahrscheinlich wussten die Eltern nicht einmal, dass sie mir unterschwellig und insgeheim so vielen meiner Fähigkeiten neideten. Doch da ich sehr sensibel bin, bekam und bekomme ich heute ebenfalls so ziemlich alles unterschwelliges der Gedanken und Gefühle anderer Menschen mit, egal ob jemand auch in Amerika lebt: Das ist ein Geschenk der Natur an mich, vielen Dank! Kein Mensch hat die Macht, die Natur aufzuhalten! Die Natur macht das, was sie für richtig hält und der Mensch zieht einfach mit. Er kann sich entscheiden, mit der Natur harmonisch mitzuschwingen, oder sich gegen die Natur zu schwingen.
Doch, egal wie lange wir uns vor der Selbsterfahrung drücken, früher oder später gibt uns die Natur einen großen Spiegel in die Hand, dann sehen wir die Dinge, mit der wir die Gesellschaft in dessen Verbiegung lenkten und bahnten, wo wir doch sehr wohl, tausende von Gelegenheiten hatten, Orte des Friedens oder der Liebe zu verschenken.
Intelligenz ist, Orte des Friedens zu schaffen, Orte ohne Frieden ist Dummheit.
Ayla Kurt
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14.02.2017